Günter Kleinszig macht den Wald zukunftsfit

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Günter Kleinszig macht den Wald zukunftsfit

Porträt. Der 52-jährige St. Veiter wurde in Wien mit dem Staatspreis für „klimaangepasste Waldbewirtschaftung“ ausgezeichnet.

„Um die Zukunft der Waldwirtschaft abzusichern, ist es notwendig, die ökologische Notwendigkeit mit der ökonomischen Machbarkeit zu verbinden“, sagt Günter Kleinszig (52) aus St. Veit, der den in Familienbesitz befindlichen Wolschartwald in der Gemeinde St. Georgen am Längsee bewirtschaftet. Seit Jahren ist er bemüht, die Baumarten den wechselnden Klimabedingungen anzupassen. Und er ist erfolgreich dabei. Im Landwirtschaftsministerium wurde er dafür mit dem Staatspreis für „klimaangepasste Waldbewirtschaftung“ ausgezeichnet.

Beim Festakt betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP): „Mit dem Staatspreis setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für jene Menschen, die täglich Großes leisten. Er würdigt die Fähigkeit, den Wald gleichzeitig naturverträglich und wirtschaftlich zu nutzen und dabei auch künftige Generationen im Blick zu behalten.“ Der zweifache Familienvater arbeitet bei seinen Bemühungen mit modernsten Instrumenten wie digitalem Feuchte-Monitoring und Drohnen-Fotografie.


Stieleiche und Rotbuche

Kleinszig: „Einfach ausgedrückt geht es darum, die heimischen Fichten-Monokulturen durch klima-angepassten Mischwald zu ersetzen.“ Als Beispiele nennt er neben vielen anderen Stieleiche, Roteiche, Rotbuche und Tanne. Dabei sei allerdings zu berücksichtigen, dass durch diese Innovation die Gewinne aus der Waldbewirtschaftung zurückgehen oder gar ausbleiben, weil die Laubbäume für die Ernte viel mehr Jahre brauchen.

Seine Auszeichnung will Kleinszig dafür nutzen, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Notwendigkeit gesunder Wälder zu steigern: „Es gibt genügend Potenzial zur Verjüngung der Wälder. Allerdings steht derzeit noch der hohe Wilddruck im Weg. Wir konnten bereits große Verbesserungen erreichen. Die sind aber nicht genug.“ Kleinszig ist sich allerdings bewusst, dass der gesunde Mischwald im Vergleich zur Fichte „ein Vielfaches an Pflegekosten“ verursacht. Kleinszig will auch die Waldbesucher höflich bitten, in der Dämmerung die Natur in Ruhe zu lassen.

Für private Steckenpferde (Tennis, Skifahren, Schwimmen) bleibt dem Absolventen der Universität für Bodenkultur nach eigenen Angaben nur wenig Zeit. Er hat 2002 den Forstbetrieb von seinem Vater übernommen und ist seither bemüht, den 270 Hektar großen Forst zukunftsfit zu machen. Zu diesem Zweck besucht er immer wieder Betriebe in Österreich und Deutschland, um dort den Waldzustand in Augenschein zu nehmen und die örtlichen Bemühungen um die Gesundheit der Forste zu studieren. Umgekehrt finden auch viele Exkursionen im Wolschart statt, um Wissen auszutauschen.

Quelle: Kleine Zeitung online

03.02.2025